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1. Nr. 22 - S. 7

1904 - Breslau : Hirt
§ 4. Die Völkerwanderung. 7 Plätze an der untern Donau; aber durch die Habgier der römischen Statt- halter wurden sie zur Empörung gereizt und schlugen den gegen sie an- rückenden Kaiser bei Adrianopel. Der neue Kaiser Theodosius nahm sie als Bundesgenossen an und bedrückte sie nicht mehr. Vor seinem Tode teilte Theodosius sein Reich in ein west- und ein oströmisches (395). Bald darauf erwählten die Westgoten Alarich zu ihrem Könige. Er durchzog plündernd die griechische Halbinsel und siel dann in Italien ein, ja, er schloß Rom so eng ein, daß eine furchtbare Hungersnot entstand. Als die Römer um Frieden baten, aber doch hochmütig an ihre großen Heere er- innerten, sprach Alarich: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen." Endlich versprach er abzuziehen; aber die Römer sollten ihm einen so hohen Tribut geben, daß sie ausriefen: „Was willst du uns denn lassen?,, Da antwortete er stolz: „Das Leben." Doch ließ er sich schließlich zu milderen Bedingungen bewegen. Aber schon im nächsten Jahre, 410, zog er wieder vor Rom, weil der wankelmütige Kaiser den mit Alarich ge- schlossenen Vertrag nicht anerkennen wollte. Jetzt eroberten die Westgoten Rom, machten unermeßliche Beute, schonten aber die Kirchen und deren Schätze. Hierauf zog Alarich nach Süden, um Sizilien zu erobern. Aber nur bis Cosenza am Busento gelangte er; hier ereilte ihn der Tod im 34. Lebensjahre. Großartig, wie sein Leben, war sein Begräbnis. (Platen: Das Grab im Busento.) Seine Nachfolger führten das Volk durch Italien zurück und gründeten ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen, mit der Hauptstadt Tolcksa. 3. Dievandalen gründeten im Jahre 429 unter ihrem Könige Geiserich in Afrika ein Reich auf römischem Gebiete mit der Hauptstadt Karthago. — Die Angeln und Sachsen gründeten im früher römischen Britanien sieben Königreiche, 449. 4. Attila oder Etzel einigte das in viele Stämme zerspaltene Hunnen- volk, das bis Ungarn vorgedrungen war. Sein Hoflager hielt er zwischen Theiß und Donau. Während er bei der Einfachheit seiner Vorfahren blieb, liebte er Pracht und Üppigkeit bei seiner Umgebung. Als Richter war er gerecht, im Kriege aber wild und fürchterlich. An der Spitze von einer halben Million Krieger zog er an der Donau hinauf, überschritt den Rhein, sein Reich bis an den Ozean hin auszudehnen. Furcht und Entsetzen gingen vor seinen Horden her, und Zerstörung be- zeichnete ihre Spur. Darum nannte man Attila die Gottesgeißel. In Gallien stellte sich ihm 451 ein gewaltiges Heer, bestehend aus Römern und Germanen, entgegen. Auf den Katalaunischen Feldern bei Chalons kam es zu einer der furchtbarsten Völkerschlachten, in der die Hunnen ge- schlagen wurden, und somit das Christentum über das rohe Heidentum den Sieg davontrug. An 150000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Die Römer und ihre Verbündeten waren zu einer Verfolgung des Hunnen- heeres zu sehr geschwächt, und so zog sich Attila unbehelligt zurück. Im nächsten Jahre fiel er in Italien ein. Die Bewohner der Ortschaften an der Küste des Adriatischen Meeres flüchteten sich auf die kleinen Inseln

2. Nr. 22 - S. 10

1904 - Breslau : Hirt
10 § 8. Geschichte der Römer. es sich über 7 Hügel erstreckte. Der letzte König, Tarquinius Superbus, herrschte gewalttätig und grausam. Als sein Sahn an der edlen Lukretia freche Schandtat verübte, vertrieb das Volk den König und seine Familie, und Rom wurde Republik (510). 8. Nom eine Republik. 1. Mancherlei Kämpfe hatte die junge Republik, an deren Spitze zwei jährlich gewählte Konsuln standen, zu bestehen. Der vertriebene Tarquinius reizte den König Porsenna in Etrurien zu einem Kriege gegen Rom. Die Römer wurden geschlagen; als aber das Heer Por- sennas mit den Römern über die Tiberbrücke dringen wollte, da verteidigte Horatius Cocles dieselbe, bis sie von den Römern abgebrochen war; schwimmend kam er zu den Seinen. Mucius Sciivola schlich sich in das etruskische Lager, um Porsenna zu erdolchen, traf aber den Schreiber desselben. Als man ihm mit martervollem Tod drohte, streckte er seine Rechte in das Feuer eines Kohlenbeckens. Er erschreckte den König dadurch, daß er ihm erzählte, noch viele Römer hätten sich mit ihm verschworen, ihn zu töten, so daß Porsenna mit Rom Frie- den schloß. 2. Innere Kämpfe. Die Bewohner Roms bestanden aus zwei Ständen, dem Adel, dessen Glieder Patrizier hießen, und freien, aber einstußlosen Plebejern. Aus dem Adel wurden die Konsuln, Priester und Senatoren (Ratsherren) gewählt; er besaß die meisten Ländereien. Die meist ärmeren Plebejer gerieten in Schulden bei den Patriziern, und diese machten ihre Schuldner zu Sklaven oder mißhandelten sie. Die Plebejer waren mit ihrer Lage schon lange unzufrieden. Als daher einst ein verdienter plebejischer Kriegshauptmann dem Schuldturm ent- floh, und das Volk blutige Male schwerer Mißhandlung an ihm sah, zog es auf den heiligen Berg, um hier eine eigene Stadt zu gründen. Aber dem Menenius Agrippa gelang es, die Plebejer zur Rückkehr zu bewegen, indem er ihnen das Gleichnis von dem Magen und den Gliedern erzählte, die einander ebenso so notwendig brauchten wie die Patrizier und Plebejer. Dem Volke wurden 5 Tribunen gewährt, deren Einrede jeden Senats- beschlnß für nichtig erklären konnte. — Die gewonnenen Rechte verteidigten die Plebejer mit Zähigkeit. Als einst bei einer Hungersnot der Patrizier Coriolan den Vorschlag machte, den Plebejern nur dann Getreide zu spenden, wenn sie aus ihre Rechte verzichten wollten, da wurde er vor ein Volksgericht geladen. Der stolze Römer aber ging lieber in die Verbannung, führte ein feindliches Heer vor Rom und konnte nur durch die strafenden Worte seiner Mutter Veturia zur Umkehr bewogen werden. — Später erlangten die Plebejer geschriebene Gesetze (12 Tafeln). 367 setzten sie es durch, daß einer der beiden Konsuln ein Plebejer sein sollte, und um 300 hatten sie völlige Gleichstellung mit den Patriziern erreicht. 3. Einfall der Gallier. Während dieser Kämpfe im Innern hatten die Römer doch ihre Herrschaft über einen großen Teil Mittelitaliens aus- gedehnt. Da traf sie ein harter Schlag. Die Gallier drangen unter Brennus durch Etrurien, das sie unterworfen hatten, auf Rom vor, schlugen die Römer 390 an der Allia und verbrannten die nicht verteidigte Stadt, nachdem sie 80 zurückgebliebene Senatoren erschlagen hatten. Die Burg Roms, das Ka- pitol, wurde belagert und wäre erobert worden, wenn nicht die der Juno geheiligten Gänse die Besatzung durch ihr Geschrei geweckt hätten. Gegen Zah- lung von 1000 Pfund Goldes wurde Brennus zum Abzüge bewogen. Beim Abwägen des Goldes warf Brennus noch sein Schwert in die Wagschale und rief voll Übermut: „Wehe dem Besiegten!" Durch den herbeieilenden Diktator Camillus wurde Brennus geschlagen.

3. Nr. 23 - S. 7

1904 - Breslau : Hirt
§ 4. Die Völkerwanderung. 7 platze an der untern Donau; aber durch die Habgier der römischen Statt- halter wurden sie zur Empörung gereizt und schlugen den gegen sie an- rückenden Kaiser bei Adrianopel. Der neue Kaiser Theodosius nahm sie als Bundesgenossen an und bedrückte sie nicht mehr. Vor seinem Tode teilte Theodosius sein Reich in ein west- und ein oströmisches (395). Bald darauf erwählten die Westgoten Alarich zu ihrem Könige. Er durchzog plündernd die griechische Halbinsel und fiel dann in Italien ein, ja, er schloß Rom so eng ein, daß eine furchtbare Hungersnot entstand. Als die Römer um Frieden baten, aber doch hochmütig an ihre großen Heere er- innerten, sprach Alarich: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen." Endlich versprach er abzuziehen; aber die Römer sollten ihm einen so hohen Tribut geben, daß sie ausriefen: „Was willst du uns denn lassen?,, Da antwortete er stolz: „Das Leben." Doch ließ er sich schließlich zu milderen Bedingungen bewegen. Aber schon im nächsten Jahre, 410, zog er wieder vor Rom, weil der wankelmütige Kaiser den mit Alarich ge- schlossenen Vertrag nicht anerkennen wollte. Jetzt eroberten die Westgoten Rom, machten unermeßliche Beute, schonten aber die Kirchen und deren Schätze. Hierauf zog Alarich nach Süden, um Sizilien zu erobern. Aber nur bis Cosenza am Busento gelangte er; hier ereilte ihn der Tod im 34. Lebensjahre. Großartig, wie sein Leben, war sein Begräbnis. (Platen: Das Grab im Busento.) Seine Nachfolger führten das Volk durch Italien zurück und gründeten ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen, mit der Hauptstadt Tolosa. 3. Die Vandalen gründeten im Jahre 429 unter ihrem Könige Geiserich in Afrika ein Reich auf römischem Gebiete mit der Hauptstadt Karthago. — Die Angeln und Sachsen gründeten im früher römischen Britanien sieben Königreiche, 449. 4. Attila oder Etzel einigte das in viele Stämme zerspaltene Hunnen- volk, das bis Ungarn vorgedrungen war. Sein Hoflager hielt er zwischen Theiß und Donau. Während er bei der Einfachheit seiner Vorfahren blieb, liebte er Pracht und Üppigkeit bei seiner Umgebung. Als Richter war er gerecht, im Kriege aber wild und fürchterlich. An der Spitze von einer halben Million Krieger zog er an der Donau hinauf, überschritt den Rhein, sein Reich bis an den Ozean hin auszudehnen. Furcht und Entsetzen gingen vor seinen Horden her, und Zerstörung be- zeichnete ihre Spur. Darum nannte man Attila die Gottesgeißel. In Gallien stellte sich ihm 451 ein gewaltiges Heer, bestehend aus Römern und Germanen, entgegen. Aus den Katalaunischen Feldern bei Chalons kam es zu einer der furchtbarsten Völkerschlachten, in der die Hunnen ge- schlagen wurden, und somit das Christentum über das rohe Heidentum den Sieg davontrug. An 150 000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Die Römer und ihre Verbündeten waren zu einer Verfolgung des Hunnen- heeres zu sehr geschwächt, und so zog sich Attila unbehelligt zurück. Im nächsten Jahre fiel er in Italien ein. Die Bewohner der Ortschaften an der Küste des Adriatischen Meeres flüchteten sich auf die kleinen Inseln

4. Nr. 23 - S. 10

1904 - Breslau : Hirt
10 § 8. Geschichte der Römer. es sich über 7 Hügel erstreckte. Der letzte König, Tarquinius Superbus, herrscht^ gewalttätig und grausam. Als sein Sahn au der edlen Lukretia freche Schandtat verübte, vertrieb das Volk den König und seine Familie, und Rom wurde Republik (5l0). 8. Nom eine Republik. 1. Mancherlei Kämpfe hatte die junge Republik, au deren Spitze zwei jährlich gewählte Konsuln standen, zu bestehen. Der vertriebene Tarquinius reizte den König Porsenna in Etrurien zu einem Kriege gegen Rom. Die Römer wurden geschlagen; als aber das Heer Por- sennas mit den Römern über die Tiberbrücke dringen wollte, da verteidigte Horatius Cocles dieselbe, bis sie von den Römern abgebrochen war; schwimmend kam er zu den Seinen. Mucius Scävola schlich sich in das etruskische Lager, um Porsenna zu erdolchen, traf aber den Schreiber desselben. Als man ihm mit martervollem Tod drohte, streckte er seine Reckte in das Feuer eines Kohlenbeckens. Er erschreckte den König dadurch, daß er ihm erzählte, noch viele Römer hätten sich mit ihm verschworen, ihn zu töten, so daß Porsenna mit Rom Frie- den schloß. 2. Innere Kämpfe. Die Bewohner Roms bestanden aus zwei Ständen, dem Adel, dessen Glieder Patrizier hießen, und freien, aber einflußlosen Plebejern. Aus dem Adel wurden die Konsuln, Priester und Senatoren (Ratsherren) gewählt; er besaß die meisten Ländereien. Die meist ärmeren Plebejer gerieten in Schulden bei den Patriziern, und diese machten ihre Schuldner zu Sklaven oder mißhandelten sie. Die Plebejer waren mit ihrer Lage schon lange unzufrieden. Als daher einst ein verdienter plebejischer Kriegshauptmann dem Schuldturm ent- floh, und das Volk blutige Male schwerer Mißhandlung an ihm sah, zog es auf den heiligen Berg, um hier eine eigene Stadt zu gründen. Aber dem Menenius Ägrippa gelang es, die Plebejer zur Rückkehr zu bewegen, indem er ihnen das Gleichnis von dem Magen und den Gliedern erzählte, die einander ebenso so notwendig brauchten wie die Patrizier und Plebejer. Dem Volke wurden 5 Tribunen gewährt, deren Einrede jeden Senats- beschluß für nichtig erklären konnte. — Die gewonnenen Rechte verteidigten die Plebejer mit Zähigkeit. Als einst bei einer Hungersnot der Patrizier Coriolan den Vorschlag machte, den Plebejern nur dann Getreide zu spenden, wenn sie aus ihre Rechte verzichten wollten, da wurde er vor ein Volksgcricht geladen. Der stolze Römer aber ging lieber in die Verbannung, führte ein feindliches Heer vor Rom und konnte nur durch die strafenden Worte seiner Mutter Veturia zur Umkehr bewogen werden. — Später erlangten die Plebejer geschriebene Gesetze (12 Tafeln). 367 setzten sie es durch, daß einer der beiden Konsuln ein Plebejer sein sollte, und um 300 hatten sie völlige Gleichstellung mit den Patriziern erreicht. 3. Einfall der Gallier. Während dieser Kämpfe im Innern hatten die Römer doch ihre Herrschaft über einen großen Teil Mittelitaliens aus- gedehnt. Da traf sie ein harter Schlag. Die Gallier drangen unter Brennus durch Etrurien, das sie unterworfen hatten, aus Rom vor, schlugen die Römer 390 an der Allia und verbrannten die nicht verteidigte Stadt, nachdem sie 80 zurückgebliebene Senatoren erschlagen hatten. Die Burg Roms, das Ka- pitol, wurde belagert und wäre erobert worden, wenn nicht die der Juno geheiligten Gänse die Besatzung durch ihr Geschrei geweckt hätten. Gegen Zah- lung von 1000 Pfund Goldes wurde Brennus zum Abzüge bewogen. Beim Abwägen des Goldes warf Brennus noch sein Schwert in die Wagschale und ries voll Übermut: „Wehe dem Besiegten!" Durch den herbeieilenden Diktator Camillus wurde Brennus geschlagen.

5. Geschichte - S. 7

1908 - Breslau : Hirt
§ 4. Die Völkerwanderung. 7 Plätze an der untern Donau; aber durch die Habgier der römischen Statthalter wurden sie zur Empörung gereizt und schlugen den gegen sie anrückenden Kaiser bei Adrianopel. Der neue Kaiser Theodosius nahm sie als Bundesgenossen an und bedrückte sie nicht mehr. Vor seinem Tode teilte Theodosius sein Reich in ein west- und ein oströmisches (395). Bald darauf erwählten die Westgoten Alarich zu ihrem Könige. Er durchzog plündernd die griechische Halbinsel und fiel dann in Italien ein, ja, er schloß Rom so eng ein, daß eine furchtbare Hungersnot entstand. Als die Römer um Frieden baten, aber doch hochmütig an ihre großen Heere erinnerten, sprach Alarich: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen." Endlich versprach er abzuziehen; aber die Römer sollten ihm einen so hohen Tribut geben, daß sie ausriefen: „Was willst du uns denn lassen?,, Da antwortete er stolz: „Das Leben." Doch ließ er sich schließlich zu milderen Bedingungen bewegen. Aber schon im nächsten Jahre, 410, zog er wieder vor Rom, weil der wankelmütige Kaiser den mit Alarich geschlossenen Vertrag nicht anerkennen wollte. Jetzt eroberten die Westgoten Rom, machten unermeßliche Beute, schonten aber die Kirchen und deren Schätze. Hierauf zog Alarich nach Süden, um Sizilien zu erobern. Aber nur bis Cosenza am Busento gelangte er; hier ereilte ihn der Tod im 34. Lebensjahre. Großartig, wie sein Leben, war sein Begräbnis. (Platen: Das Grab im Busento.) Seine Nachfolger führten das Volk durch Italien zurück und gründeten ein Reich zu beiden Seiten der Pyrenäen, mit der Hauptstadt Tolosa. 3. Die Vandalen gründeten im Jahre 429 unter ihrem Könige G eiserich in Afrika ein Reich auf römischem Gebiete mit der Hauptstadt Karthago. — Die Angeln und Sachsen gründeten im früher römischen Britanien sieben Königreiche, 449. 4. Attila oder Etzel einigte das in viele Stämme zerfpaltene Hunnenvolk, das bis Ungarn vorgedrungen war. Sein Hoflager hielt er zwischen Theiß und Donau. Während er bei der Einfachheit feiner Vorfahren blieb, liebte er Pracht und Üppigkeit bei ferner Umgebung. Als Richter war er gerecht, im Kriege aber wild und fürchterlich. An der Spitze von einer halben Million Krieger zog er an der Donau hinauf, überschritt den Rhein, fein Reich bis an den Ozean hin auszudehnen. Furcht und Entsetzen gingen vor feinen Horden her, und Zerstörung bezeichnete ihre Spur. Darum nannte man Attila die Gottesgeißel. In Gallien stellte sich ihm 451 ein gewaltiges Heer, bestehend ans Römern und Germanen, entgegen. Auf den Katalaunifchen Feldern bei Chalons kam es zu einer der furchtbarsten Völkerschlachten, in der die Hunnen geschlagen wurden, und somit das Christentum über das rohe Heidentum den Sieg davontrug. An 150000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Die Römer und ihre Verbündeten waren zu einer Verfolgung des Hunnen-heeres zu sehr geschwächt, und so zog sich Attila unbehelligt zurück. Im nächsten Jahre siel er in Italien ein. Die Bewohner der Ortschaften an der Küste des Adriatischen Meeres flüchteten sich auf die kleinen Inseln

6. Realienbuch - S. 15

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 15 aber abgehärtet und an Anstrengungen gewöhnt, halb rohes Fleisch, wurzeln und Kräuter bildeten ihre Nahrung. Ihre Kleidung bestand aus Leinen oder aus zu- sammengenähten Fellen kleiner Tiere. Da sie nur Viehzucht trieben, zogen sie mit ihren Zelten und Herden ohne feste Heimat von (Drt zu Ort („Nomaden"!). Sie waren vortreffliche Reiter und auf ihren flinken, struppigen Pferden gefährliche Feinde. Als Waffen führten sie Zchwerter und Wurfspieße, Vogen und Pfeile, sowie eine wurf- schlinge. Unersättlich war ihre Geldgier. Zuerst stießen die Hunnen auf diegstgoten, die am schwarzen Meere wohnten. Diese wurden besiegt und gezwungen, sich ihrem Zuge anzuschließen. Die Westgoten warteten den Angriff gar nicht ab, sondern gingen zum großen Teil über die Donau in das römische Reich. Die Hunnen nahmen ihr Land in Besitz und blieben zunächst in der Ungarischen Tiefebene. Durch ihren Einbruch entstand unter den deutschen Völkerschaften eine gewaltige Bewegung von Osten nach Westen, die über 200 Jahre dauerte. Sie hatte die Vernichtung ganzer Völker, die Verwüstung vieler Länder und den Untergang großer Reiche zur Folge. Man nennt sie die Völkerwanderung. 4. Alünch. Die Römer versprachen den Westgoten Land zur Ansiedlung, wenn sie die Donaugrenze gegen die Hunnen und andre Völker bewachen wollten. Die Ver- sprechungen wurden ihnen aber nicht gehalten, und die römischen Beamten verübten Erpressungen gegen sie. Da empörten sich die Westgoten, besiegten ein römisches Heer und verwüsteten die Balkanhalbinsel. Zpäter erwählten sie den jugendlichen Alarich zu ihrem Könige. Dieser beschloß, seinem Volke neue Wohnsitze zu suchen, und drang in Italien ein. weströmische Heere versuchten mehrmals vergeblich, ihn aufzuhalten. Er durchzog Italien und belagerte die Ztadt Rom, in der bald eine Hungersnot ausbrach. In ihrer Bedrängnis schickten die Römer zu Alarich Gesandte. Diese wiesen darauf hin, daß die sehr zahlreiche Bevölkerung der Stadt sich verzweifelt wehren würde, wenn die Westgoten in Rom eindrängen. Aber Alarich erwiderte lächelnd: „Je dichter das Gras, um so besser das Mähen". Er verlangte eine ungeheure Menge von Gold und Silber für feinen Abzug. Erschrocken über die Forderung, fragten die Gesandten: „was willst du uns denn lassen?" „Das Leben", antwortete Alarich hart. Die Römer mußten ihm ihre kostbarsten Zchätze ausliefern. Als man sein verlangen, den West- goten Land abzutreten, nicht erfüllte, erschien er im folgenden Jahre wieder vor der Ltadt, eroberte und plünderte sie. Kurze Zeit danach starb Alarich in Eosenza in Unter- italien. Er wurde im Flußbette des Buseuto begraben (Gedicht: Grab im Busento). Zein Nachfolger führte das Volk, dem sich viele römische Zklaven deutscher Herkunft ange- schlossen hatten, nach Züdfrankreich. Dort, auf römischem Boden, gründeten die West- goten ein Reich, das sich später über die Pyrenäen bis weit nach Zpanien hinein ausdehnte. 5. Attila. Bei den Hunnen hatte sich inzwischen Attila zum Könige gemacht. Zwischen Theiß und Donau stand seine Königsburg, die von holz erbaut und mit pfahlwerk umgeben war. Dort hielt er prächtig Hof und empfing die Gesandten fremder Völker. Zeine eigne Lebensweise jedoch war einfach und bescheiden. Er übte strenge Gerechtigkeit und verstand seine Pläne klug auszuführen. Zeine Herrschaft reichte von der Wolga bis nach Deutschland. Auch deutsche Ztämme, besonders die Dstgoten, mußten ihm gehorchen und Heeresfolge leisten. — Um das Jahr 450 brach Attila mit einem mächtigen Heere auf, um das weströmische Reich zu erobern, und zwar wendete er sich zunächst gegen die weströmische Provinz Gallien, verwüstete Felder und zerstörte Häuser bezeichneten seinen weg; die Ztädte Worms, Nletz und Trier wurden niedergebrannt.
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